Auricher Parteien planen Aktion gegen Zentralklinik

Aurich/Emden (gfa/oz) – Par­tei- und frak­ti­ons­über­grei­fend pla­nen SPD und CDU eine gemein­sa­me Akti­on gegen eine Zen­tral­kli­nik. Dies berich­tet die in Leer erschei­nen­de Ost­frie­sen Zei­tung in ihrer Aus­ga­be vom 5. Febru­ar. Geplant ist am 28. Febru­ar zwi­schen 10 und 13 Uhr ein Infor­ma­ti­ons­stand in der Auricher Fuß­gän­ger­zo­ne. Dort wer­den wahr­schein­lich auch Unter­schrif­ten gesam­melt, heißt es in der OZ.

Ambulantes OP ZentrumDie Auricher SPD-Rats­frau Eri­ka Bier­mann begrüß­te gegen­über der Zei­tung, dass "jetzt end­lich Bewe­gung in die Sache kommt". Das gel­te auch für den Wider­stand, der sich im sozia­len Netz­werk Face­book for­mie­re.  
 
Eine Grup­pe "Emder Bür­ger gegen ein Zen­tral­kli­ni­kum in Georgs­heil" (1500 Mit­glie­der) und eine ent­spre­chen­de Grup­pe "Auricher Bür­ger gegen…" (500 Mit­glie­der) betrei­ben dort seit rund 14 Tagen einen regen Infor­ma­ti­ons- und Erfah­rungs­aus­tausch. Über das sozia­le Netz­werk wol­len sich bei­de Grup­pen auch mit Bür­gern in Nor­den aus­tau­schen.
 
Holger RohlfingAnge­regt hat­te die Unter­schrif­ten­samm­lung der Auricher Hol­ger Rohlfing (GfA). Bür­ger­meis­ter Heinz-Wer­ner Wind­horst lud Rohlfing dar­auf­hin zu einem fast ein­ein­halb­stün­di­gen Gespräch ein.  
 
"Wind­horst fin­det die Idee einer Unter­schrif­ten­samm­lung aus­ge­spro­chen gut", beton­te Rohlfing gegen­über der OZ. Der  Bür­ger­meis­ter habe bekräf­tigt, für den Erhalt der UEK zu kämp­fen. Die gesam­mel­ten Unter­schrif­ten sol­len in einer öffent­lich­keits­wir­sa­men Akti­on dem Land­rat Harm-Uwe Weber über­ge­ben wer­den.  
 
Aller­dings, so Rohlfing in der OZ, sei er sich mit Bür­ger­meis­ter Wind­horst dar­in einig, dass man sich nicht all zu viel ver­spre­chen dür­fe. Es gehe vor allem dar­um, deut­lich zu machen, wie vie­le Auricher gegen die Zen­tral­kli­nik sind.
 
Nach Infor­ma­tio­nen der OZ hat­te der Emder Rat am Diens­tag (3.2.) über­ra­schend den geplan­ten Beschluss über eine gemein­sa­me Trä­ger­schaft der Zen­tral­kli­nik mit dem Land­kreis Aurich ver­tagt.
 
(Wei­te­re Ein­zel­hei­ten – auch zu den Face­book-Akti­vi­tä­ten – sind der Ost­frie­sen-Zei­tung (5.2. – Sei­te 15) zu entnehmen).…

Ein Vorschlag zur UEK

Gesen­det: Mitt­woch, 14. Janu­ar 2015 um 17:51 Uhr
Von: "Hol­ger Rohlfing" <wind-art@web.de>
An: windhorst@stadt.aurich.de
Betreff: Ein Vor­schlag zur UEK

Sehr geehr­ter Herr Bürgermeister,

mei­ne sehr ver­ehr­ten Damen und Herren,

als poli­tisch inter­es­sier­ter Bür­ger ver­fol­ge ich seit gerau­mer Zeit die Dis­kus­si­on um den Kli­nik­neu­bau in Georgs­heil. Ich habe alle mir zugäng­li­chen Doku­men­te (z.B. das zugrun­de lie­gen­de Gut­ach­ten) gele­sen und an ver­schie­de­nen Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tun­gen zu die­sem The­ma teilgenommen.

Auch Dis­kus­sio­nen im Freun­des- und Bekann­ten­kreis haben mein Mei­nungs­bild abge­run­det. Dabei bin ich – auch wenn ich aus per­sön­li­cher Erfah­rung nicht unbe­dingt ein bedin­gungs­lo­ser Fan unse­res Kran­ken­hau­ses bin- zu dem Ergeb­nis gekom­men, dass ein Neu­bau in Georgs­heil abzu­leh­nen ist.

 Eini­ge Grün­de hierfür:

  • Das Gesund­heits­sys­tem ist für alle Kran­ken­häu­ser gleich, wie­so machen dann die Lee­ra­ner Kran­ken­häu­ser Gewinn, das Emder und die UEK aber Verluste?

  • Kann ein Neu­bau an die­ser Situa­ti­on etwas Grund­le­gen­des ändern wenn das glei­che Per­so­nal dort weitermacht?

  • Wie­so ist das Bre­de­horst – Gut­ach­ten bis­lang nur unzu­rei­chend umge­setzt wor­den, wo es doch bei Umset­zung aller Maß­nah­men aus­ge­gli­che­ne Finan­zen bis hin zu leich­ten Gewin­nen ver­spro­chen hat?

  • Ist es zuläs­sig, die Zah­len für ein neu­es, deut­lich klei­ne­res Kran­ken­haus mit den Zah­len für die bestehen­den, nicht opti­mier­ten zu vergleichen?

  • Ein Neu­bau in Georgs­heil beinhal­tet auto­ma­tisch, dass die Bewoh­ner in den öst­li­chen Tei­len des Land­krei­ses (z.B. Große­fehn, Mid­dels, Wies­moor) zu ande­ren Kran­ken­häu­sern abwan­dern werden.

  • War­um wur­de eine ost­frie­si­sche Zen­tral­kli­nik in Aurich unter Ein­be­zie­hung von Emden und vor allem Witt­mund erst gar nicht untersucht?

  • Wenn der Land­kreis im letz­ten Jahr nicht ein­mal mehr genü­gend Geld für die Reno­vie­rung des Fahr­rad­stän­ders am Ulri­cia­num hat­te und die Finanz­la­ge für 2014 noch schlim­mer aus­sieht (Aus­sa­ge Käm­me­rin) wie will man dann eine Aus­ga­be im Bereich zwi­schen 200 und 300 Mio stemmen?

Als poli­tisch Inter­es­sier­tem sind mir natür­lich die Mehr­heits­ver­hält­nis­se im Kreis­tag bewusst, bei 58 Mit­glie­dern und davon nur 10 Aurichern liegt es nahe, in wel­che Rich­tung die Ent­schei­dung letzt­end­lich gehen könn­te. Die Ent­schei­dung für einen Neu­bau ist aber eine nur ver­meint­lich ein­fa­che, weil sie rein an den Kos­ten für den Betrieb eines klei­ne­ren Kran­ken­hau­ses ori­en­tiert ist.

Ande­re Kos­ten, wie eine Neu­ord­nung des Ret­tungs­diens­tes, der Ver­bleib der bis­he­ri­gen Infra­struk­tur und die Fra­ge was mit dem Per­so­nal gesche­hen soll, dass gehen muss (nur hier­über wer­den sich nen­nens­wer­te Ein­spa­run­gen erzie­len las­sen) wer­den hier­bei unzu­läs­si­ger Wei­se aus­ge­klam­mert. Den Kreis­tags­mit­glie­dern wird eine Lösung prä­sen­tiert, die ver­meint­lich die Pro­ble­me löst, aber wich­ti­ge Aspek­te außer Acht lässt, wie z.B. auch Erreich­bar­keit oder Akzep­tanz und Attrak­ti­vi­tät des Stand­or­tes (auch und gera­de für Ärz­te). Dass eine Stadt wie Aurich ohne Kran­ken­haus eigent­lich undenk­bar ist liegt auch nahe, lässt sich aber nicht quan­ti­fi­zie­ren oder ander­wei­tig in Zah­len ausdrücken.

Im Land­kreis und in Emden schei­nen die Ent­schei­dun­gen schon gefal­len zu sein, mit der Grün­dung der neu­en Kran­ken­haus­ge­sell­schaft im Janu­ar wer­den schon zusätz­li­che Pflö­cke ein­ge­schla­gen. Was kann man noch tun?

Die CDU hat bereits eini­ge Dis­kus­si­ons­run­den mit inter­es­san­ten Gäs­ten und qua­li­fi­zier­ten Stel­lung­nah­men zum The­ma durch­ge­führt, die SPD hat eine online-Befra­gung angeregt.

Ich wür­de mir wün­schen, und das ist der Grund die­ses Schrei­bens, dass die Frak­tio­nen des Stadt­ra­tes (alle) unter Füh­rung des Bür­ger­meis­ters Prä­senz in der Öffent­lich­keit zei­gen und mit einem gemein­sa­men Infor­ma­ti­ons­stand und einer gemein­sa­men Unter­schrif­ten­samm­lung in der Auricher Fuß­gän­ger­zo­ne ein ein­deu­ti­ges Zei­chen dafür set­zen, dass wir Auricher bereit sind, für den Erhalt der Klink am bis­he­ri­gen Stand­ort zu kämpfen.…

Auricher Haushalt: Nicht sehr populär

Aurich (gfa) – Mit nur drei Gegen­stim­men der GfA-Frak­ti­on ist im Rat der Stadt Aurich der Nach­trags­haus­halt für das lau­fen­de Jahr geneh­migt wor­den. Bis zu 50 Mil­lio­nen Euro kann die Stadt nun ihr Kon­to über­zie­hen. Not­wen­dig wur­de dies, weil unter ande­rem durch Gewer­be­steu­er-Rück­zah­lun­gen der Haus­halt eine Deckungs­lü­cke von 68,7 Mil­lio­nen Euro auf­weist. Ohne den Nach­tragsghaus­halt wäre Aurich zah­lungs­un­fä­hig geworden.

JWI C 2996Wäh­rend der Rats­sit­zung erläu­ter­te der 1. Stadt­rat Hart­wig Kui­per den Anwe­sen­den, dass es sich bei den Rück­la­gen der Stadt ledig­lich um ein buch­hal­te­ri­sches Zah­len­werk han­de­le, wie sie gesetz­lich vor­ge­schrie­ben ist. Es han­de­le sich dabei nicht um rea­le Geld­wer­te, die anstel­le des nun erwei­ter­ten Dis­po­si­ti­ons­kre­dit von bis­lang rund 20 auf inge­samt 50 Mil­lio­nen Euro ein­ge­setzt wer­den könnten.

Der "Liqui­di­täts­eng­pass" sei auch die Fol­ge einer jah­re­lan­gen Finanz­po­li­tik, die der Stadt einen his­to­risch ein­ma­li­gen Schul­den­berg auf­ge­türmt habe, so Sig­rid Grie­sel, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der GfA.

Rats­mit­glie­der der ande­ren Frak­tio­nen war­fen Grie­sel unter ande­rem "Popu­lis­mus" vor. Nie­mand habe vor­aus­se­hen kön­nen, das Ein­nah­men aus Gewer­be­steu­ern zurück­ge­zahlt wer­den müs­sen. GfA-Rats­mit­glied Hans-Her­mann Mey­er­holz ver­wies dar­auf, das dies bereits Anfang des Jah­res in der Öffent­lich­keit behan­delt wor­den sei. Für jeden der sich mit dem The­ma befasst habe, sei offen­kun­dig gewe­sen, das eine sol­che Rück­zah­lung dro­he. Als GfA-Kan­di­dat für das Amt des Bür­ger­meis­ters habe er stän­dig auf die­se und ande­re Gefah­ren im Auricher Haus­halt hingewiesen. 


Lesen Sie dazu bit­te auch den Wort­laut der GfA-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Sig­rid Griesel.

The party is over


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Stadtwerke Aurich: Hilft nur noch beten ?

Stromnetze: Rechtsunsicherheit und finanzielle Risiken – Unkritische Überrnahme der Beschlußvorlage

von Sigrid Griesel

2014-04-03_0009Aurich (gfa) – Die Stadt Aurich will die Strom­ver­sor­gung der Bür­ger künf­tig unter kom­mu­na­ler Regie stel­len. Als Part­ner dafür ist der Windner­gie-Anla­gen-Her­stel­ler Ener­con gedacht, der sich mit 40 Pro­zent an den Auricher Stadt­wer­ken betei­li­gen will. Die Über­nah­me der Net­ze ist im Gespräch, weil die Kon­zes­si­on für den bis­he­ri­gen Ver­sor­ger EWE aus­läuft. Die­ser hat­te bereits recht­li­che Beden­ken am Ver­ga­be­ver­fah­ren ange­mel­det. Eine Neu­aus­schrei­bung scheint der­zeit die juris­tisch sau­bers­te Lösung zu sein.

Davon unab­hän­gig hat sich in der Ver­gan­gen­heit gezeigt, dass die mög­li­chen Gewin­ne der Stadt nicht so üppig aus­fal­len wer­den, wie vor zwei Jah­ren ange­nom­men, als man im Rat der Stadt Aurich für die­se Über­nah­me plä­dier­te. Stadt­wer­ke in ande­ren Regio­nen, ver­zeich­ne­ten sogar erheb­li­che Defi­zi­te. Glei­ches zeig­te sich auch in direk­ter Nach­bar­schaft bei den Stadt­wer­ken Norden.

In einr enga­gier­ten Rede begrün­de­te die GfA-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de im Auricher Stadt­rat, Sig­rid Grie­sel, war­um die GfA einer Netz­über­nah­me durch Ener­con und die Stadt Aurich ableh­nen gegenübersteht.

 


 

 Im Wortlaut

Erklä­rung der GFA-Frak­ti­on in der Rats­sit­zung am 03. April 2014  zur The­ma­tik „Stadt­wer­ke – Ver­trags­werk mit Ener­con“ – DS 14/037“

(es gilt das gespro­che­ne Wort)


 

Sigrid Griesel_2Als ich die Ein­la­dung und die Unter­la­gen zu der heu­ti­gen Sit­zung erhielt, habe ich mich aus vie­ler­lei Grün­den  doch sehr gewundert.

Denn eigent­lich hat­te ich erwar­tet, dass  wir die heu­ti­ge Sit­zung mit einem Got­tes­dienst begin­nen. Ange­sichts der heu­te zu beschlie­ßen­den Unter­la­gen könn­ten wir gött­li­chen Bei­stand drin­gend gebrau­chen. Einer­seits, damit die Mehr­heit des Rates und auch die Ver­wal­tungs­füh­rung end­lich  den Boden der Rea­li­tät wie­der fin­den und ande­rer­seits, damit wir alle hät­ten gemein­sam beten kön­nen, dass wenigs­tens die heu­ti­gen Beschlüs­se nicht zu allem Über­fluss auch noch in einem ver­meid­ba­ren und durch­aus teu­rem Rechts­streit enden.