Stadtwerke

Die GFA hat sich von Beginn an gegen die stadt­ei­ge­nen Stadt­wer­ke aus­ge­spro­chen, doch die Rats­mehr­heit aus SPD und CDU ver­trau­te den Ver­spre­chun­gen der Gut­ach­ter Göken, Poll­ack und Part­ner und den Aus­sa­gen des 1. Stadt­rats Kui­per beden­ken­los. Unse­re War­nun­gen und auch z. B. von Ener­con in Auf­trag gege­be­ne wei­te­re Gut­ach­ten, die die ursprüng­li­chen Ver­spre­chun­gen Lügen straf­ten, ließ die Rats­mehr­heit unbeachtet.

Die vom Rat zwei­mal beschlos­se­ne Über­nah­me der Strom- und Gas­net­ze wur­de trotz gut­acht­li­cher recht­li­cher Beglei­tung (Ver­wal­tung: Die­se ist erfor­der­lich, um auf der siche­ren Sei­te zu ste­hen!) jeweils vom Gericht als nicht recht­mä­ßig abgeurteilt.

 

Letzt­lich haben sich die Stadt­wer­ke als Mil­lio­nen­grab erwie­sen. Nicht nur das städ­ti­sche Anfangs­ka­pi­tal von etwa 7 Mio. Euro ist zum gro­ßen Teil ver­lo­ren, weil die Stadt­wer­ke jähr­lich Ver­lus­te von bis zu einer Mil­li­on € erwirt­schaf­te­ten, auch meh­re­re 100.000 Euro Gut­ach­ter­kos­ten wur­den "in den Sand gesetzt".

Erst als sicher war, dass es der Stadt nicht gelin­gen wird, auch bei einem drit­ten Ver­such die Kon­zes­si­on für die Strom- und Gas­net­ze zu bekom­men, hat­te der Rat schließ­lich ein Ein­se­hen und ent­schied sich, die Stadt­wer­ke aufzugeben.

Lei­der muss die Stadt jedoch wei­ter­hin die Ver­lus­te tra­gen, die bis zur end­gül­ti­gen Abwick­lung der Stadt­wer­ke entstehen.…

Desaster Stadtwerke Aurich

Suche nach dem Schul­di­gen – Auf­sichts­rats­chef macht Kri­tik an Auricher Stadt­wer­ken für Schei­tern der Ver­hand­lun­gen ver­ant­wort­lich. So lau­ten die Schlag­zei­len am 26. Okto­ber 2019 in den ON. Der Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der Ulrich Köt­ting macht für das Schei­tern der Ver­hand­lun­gen die poli­ti­sche Stim­mung in Aurich ver­ant­wort­lich. Der neue Bür­ger­meis­ter Horst Fed­der­mann soll mit­schul­dig sein, weil er die Auf­lö­sung der Stadt­wer­ke als eines sei­ner ers­ten Zie­le bezeichnete.

Die Schuld­zu­wei­sun­gen von Köt­ting sol­len von eige­nem Ver­sa­gen und von der Ver­ant­wor­tung der Mehr­heit des Rates ablenken.

Wer ohne selbst nach­zu­den­ken die Vor­schlä­ge der Gut­ach­ter und des 1. Stadt­ra­tes ver­folgt und berech­ti­ge Kri­tik abwürgt, muss sich über das Schei­tern der Stadt­wer­ke nicht wundern.

Die Ant­wort für die Fra­ge nach den Schul­di­gen geben die ON selbst. Chef­re­dak­teur Ste­phan Schmidts Kom­men­tar auf Sei­te 8 lautet:

Die Stadtwerke: Ein Desaster 

Dort heißt es u. a.: "Die Stadt­wer­ke waren ins­ge­samt ein Desas­ter für die Auricher Rats­po­li­ti­ker und die Bevöl­ke­rung. Ein Blick zurück zum Anfang. Ab 2012 lie­fen zahl­rei­che Kon­zes­si­ons­ver­trä­ge für die Strom- und Gas­net­ze im Nord­wes­ten aus. Die Unter­neh­mens­be­ra­ter von Göken, Pollak und Part­ner aus Bre­men zogen übers Land und mach­ten Kom­mu­nal­po­li­ti­kern eine Idee schmack­haft: die Net­ze zu über­neh­men und die Ent­gel­te selbst zu kas­sie­ren. Der EWE, durch das Prel­len von Gas­kun­den damals am Image-Tief­punkt, soll­te ein Schnipp­chen geschla­gen wer­den. Ein­sa­mer Mah­ner im Auricher Rat: die GFA mit Ex-Bür­ger­meis­te­rin Sig­rid Grie­sel sowie Hans-Gerd und Dr. Hans-Her­mann Mey­er­holz. Sie hielt die Über­nah­me der Net­ze für ein Zig-Mil­lio­nen Euro teu­res Risi­ko. Ihre War­nung ver­hall­te. Der Rat gab der eige­nen Fir­ma die Konzession.

Die Rats­po­li­tik mach­te im Stadt­wer­ke-Fias­ko ins­ge­samt eine schlech­te Figur. Klü­ger stell­ten sich ande­re an. Unter Füh­rung des heu­ti­gen Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten und dama­li­gen Krumm­hör­ner Bür­ger­meis­ters Johann Saat­hoff und des Große­fehnt­jer Rat­haus­chefs Olaf Mei­nen nutz­ten mit­ein­an­der ver­bün­de­te Gemein­den die aus­lau­fen­den Ver­trä­ge als Druck­mit­tel gegen die EWE. Die behielt zwar ihre Net­ze, aber die Kom­mu­nen beka­men deut­lich bes­se­re Kon­di­tio­nen und Mitbestimmungsrechte.

Die Auricher hin­ge­gen ste­hen nach dem Schei­tern der Ver­hand­lun­gen vor einem Scher­ben­hau­fen. Dem neu­en Bür­ger­meis­ter Horst Fed­der­mann wird es jetzt noch leich­ter fal­len, die Stadt­wer­ke wie ange­kün­digt abzuwickeln."…

Griesel: Stadtwerke Aurich bedauerlicher Sonderweg

Stadtwerke Aurich als Insellösung
Griesel: Netztrennungskosten werden die Bürger zu zahlen haben

2014-04-02_0016Vor drei Wochen haben die Fir­men Ener­con und EWE ange­kün­digt, zukünf­tig enger zusam­men­ar­bei­ten zu wol­len um damit auch ihre Kräf­te zu bün­deln. Damit ver­bun­den war dann auch das Ende der Kon­kur­renz in der Fra­ge des Betrie­bes der Strom­net­ze im Land­kreis Aurich. Das wäre auch eine gute Lösung für die Stadt Aurich gewesen

In Aurich geht man aller­dings eige­ne Wege. Die Stadt hat mit der Fir­ma Ener­con eige­ne Stadt­wer­ke gegrün­det, um die Strom- und Gas­net­ze selbst zu betreiben.

GFA-Redak­­ti­on sprach mit Sig­rid Grie­sel, der GFA-Fraktionsvorsitzenden.

GFA-Redak­­ti­on: Frau Grie­sel, der Auricher Son­der­weg ver­wun­dert. Ist man in Aurich klü­ger als ande­re in unse­rer Region?

Sig­rid Grie­sel: Ich kann an die­ser Stel­le nur den Bür­ger­meis­tern der Gemein­den gra­tu­lie­ren, die mit ihrem Ver­hand­lungs­ge­schick letzt­lich eine sol­che Lösung erreicht haben. Das heißt aber auch, dass es im Land­kreis Aurich wegen des Auricher Son­der­we­ges kei­ne ein­heit­li­che Lösung zum Betrieb der Net­ze geben wird und das ist sehr bedauerlich.

Die von der Stadt ange­streb­te Insel­lö­sung ist zudem mit finan­zi­el­len Nach­tei­len und letzt­lich sogar mit Ver­sor­gungs­ri­si­ken ver­bun­den. Die jetzt gefun­de­ne Lösung hat die GFA-Stadt­­­rats­­frak­­ti­on auch für die Stadt Aurich anstre­ben wol­len, lei­der haben das SPD, CDU und Grü­ne im Stadt­rat Aurich bis­her mit ihrer allein auf die Wün­sche der Fa. Ener­con fokus­sier­ten Sicht ver­hin­dert. Ob das letzt­lich klug ist, wird man frü­hes­tens in 10 Jah­ren beur­tei­len kön­nen, ich habe dafür aber noch kei­ne über­zeu­gen­den Argu­men­te gehört.…

Stromnetze: Same procedure as last year?

Konzession an sich selbst geben
Auricher Stadtwerke auf rechtlich glattem Parkett

2014-04-02_0003Aurich (on/gfa) – Mit einem zwei­ten Anlauf will die Stadt Aurich die Kon­zes­sio­nen Strom- und Gas­net­ze neu aus­schrei­ben. Bis­lang wur­den sie von der EWE betrie­ben. Aurich will aller­dings die­se Net­ze künf­tig selbst betrei­ben – gemein­sam mit dem Win­d­e­ner­­gie-Anla­­gen Her­stel­ler Ener­con. Dazu wur­de im ver­gan­ge­nen Jahr die Stadt­wer­ke Aurich Hol­ding GmbH gegrün­det an der Ener­con 40 Pro­zent Anteil hat.

Mit die­sem Vor­ha­ben muss die Stadt Aurich die Kon­zes­si­on an sich selbst ver­ge­ben, was juris­tisch kein ein­fa­ches Unter­fan­gen ist. Sie muss sich selbst – objek­tiv – als bes­ten Anbie­ter bewer­ten, den sie steht natür­lich in direk­ter Kon­kur­renz zu ande­ren Bewer­bern – hier, der EWE.

2014-04-02_0016Bei der ers­ten Aus­schrei­bung mel­de­te EWE recht­li­che Beden­ken an, die offen­sicht­lich auch zutref­fend waren. Bei der nun zwei­ten Aus­schrei­bung will sich die Stadt nun von einem renom­mier­ten Unter­neh­men bera­ten las­sen. Dies wird die Stadt min­des­tens 100.000 Euro kos­ten – und das, obwohl gera­de alle Haus­halts­po­li­ti­ker Spar­maß­nah­men und Steu­er­erhö­hun­gen dis­ku­tie­ren, da die Haus­halts­la­ge der Stadt längst nicht mehr so üppig ist, wie man das hier seit Jah­ren gewohnt war.

Damit es nun ordent­lich aus­sieht, soll die­se erneu­te Kon­zes­si­ons­ver­ga­be nicht mehr – wie bis­her – vom  Ers­ten Stadt­rat Hard­wig Kui­per, son­dern von Fach­be­reichs­lei­ter Kai-Mich­a­el Hein­ze beglei­tet wer­den. Kui­per ist seit Dezem­ber vori­gen Jah­res stell­ver­tre­ten­der Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Stadt­wer­ke. Des­we­gen muss es bei der Aus­schrei­bung eine strik­te Tren­nung geben“, erklär­te Kui­per gegen­über den in Aurich eschei­nen­den Ost­frie­si­schen Nach­rich­ten (ON). Über das Vor­ge­hen sei auch die Kom­mu­nal­auf­sicht des Land­krei­ses Aurich infor­miert wor­den, die fort­lau­fend in den Aus­schrei­bungs­pro­zess ein­ge­bun­den wer­den soll, so Kui­per gegen­über ON.

Den Vorgang kommentiert GFA-Ratsmitglied Hans-Gerd Meyerholz

Heißes Eisen: Stadtwerke Aurich

Viele Millionen vom Steuerzahler
Rekommunalisierung gibt es nicht zum Nulltarif

Ber­lin will es, Ham­burg will es – und auch Aurich möch­te die Ener­gie­ver­sor­gung ihrer Bür­ger mit eige­nen Stadt­wer­ken rekom­mu­na­li­sie­ren. Die meis­ten Bür­ger haben dafür viel Sym­pha­tie, denn sie emp­fin­den auch die Ener­gie­ver­sor­gung auch als kom­mu­na­le Auf­ga­be der “Daseins-Vor­­­sor­­ge”. Doch “Bauch­ge­fühl” allein ist nicht immer hilf­reich. Eine sol­che “Rekom­mu­na­li­sie­rung” gibt es nicht zum Nulltarif.

Gleich­wohl gibt es inter­es­san­te Alter­na­ti­ven zu den Auricher Stadt­wer­ken, die unter Umstän­den für Aurich weit­aus ziel­füh­ren­der sein könn­ten. “Ideen­ge­ber” dafür ist kein gerin­ge­rer als das Bun­des­mi­nis­te­rim für Wirt­schaft und Technologie.…

Gute Allianz für Aurich


Stromversorgung mit EWE und Enercon
Wirtschaftliches Engagement der Stadt Aurich fragwürdig

Vor­trag des GFA-Rats­­mi­t­­glieds Dr. Hans-Her­­mann Mey­er­holz am 25. Novem­ber 2013 im Rat der Stadt Aurich…