Ein kleiner Rückblick auf Äußerungen namhafter Politiker im Zusammenhang mit der Diskussion um die Zentralklinik in Georgsheil.
Zusammengestellt von Hans-Gerd Meyerholz
Landrat Harm-Uwe Weber:
"In der Tat habe ich im Landratswahlkampf erklärt, den Standort Norden erhalten bzw. ihn nicht zugunsten von Aurich abwirtschaften zu wollen. Diese Position habe ich auch heute noch. Durch das Angebot der Emder in Bezug auf Georgsheil hat sich indessen die Situation völlig geändert. Die kreisinterne Konkurrenzsituation zwischen Aurich und Norden hat sich dadurch aufgelöst!"
Es geht Weber also gar nicht um die vom Kreistag auch mit seiner Stimme beschlossene Sanierung der UEK in Norden und Aurich, sondern um die Beendigung der kreisinternen Konkurrenzsituation zwischen diesen beiden Städten. Damit opfert Weber alle Vorteile einer sanierten UEK an den Standorten Norden und Aurich.
Friedrich Völler (Bürgermeister in Wiesmoor) wird am 19.1. 2015 in den ON wie folgt zitiert:
"An dem Neubau in Georgsheil geht aus ökonomischen Gründen kein Weg vorbei. Die Wiesmoorer können die Diskussion entspannt betrachten. Sie können zwischen den Krankenhäusern in Wittmund, Sanderbusch, Westerstede, Leer und Aurich wählen. Die Qualität der Fachabteilungen spielt hier eine Rolle, nicht die Entfernung zu den Häusern."
Abgesehen davon, dass die Qualität der Krankenhäuser natürlich für alle anderen Einwohner des Landkreises auch von größter Bedeutung ist, sollte der Bürgermeister nicht vergessen, dass Wiesmoor Jahr für Jahr zwischen 5 und 6 Millionen Euro Kreisumlage an den Landkreis überweist und dieses Geld u.a. dafür verwendet wird, die Verluste der UEK zu bezahlen. Für Völler scheint es sinnvoller, mehrere 100 Millionen in eine Zentralklinik in Georgsheil zu investieren, als die auch mit seiner Stimme beschlossene Sanierung der UEK in Norden und Aurich durchzuführen, um die wohnortnahe Krankenversorgung zu erhalten.
Der Oberbürgermeister Bornemann von Emden wird in der Emder Zeitung wie folgt zitiert:
"Behauptungen, nach denen eine Privatisierung des Emder Krankenhauses angestrebt werde und ein Unternehmen bereits Interesse bekundet habe, seien falsch."
Das möchte man Bornemann glauben, doch warum wird den Bürgern dann eingeredet, durch eine Zentralklinik in Georgsheil werde die Privatisierung der UEK verhindert? Diese Aussage wird wider besseren Wissens immer wieder gemacht, so auch von den Bürgermeistern des Landkreises Aurich, wie in den ON vom 17.2.2015 nachzulesen ist:
"Mit einer Zentralklinik könne einer drohenden Privatisierung in der Krankenhausversorgung entgegengewirkt werden."
Dabei ist das Gegenteil der Fall, denn die Sanierung der UEK wurde beschlossen, um die Privatisierung des Krankenhauses zu verhindern und die wohnortnahe Krankenversorgung zu erhalten!
Merkwürdig klingt auch die Äußerung des Bürgermeisters Frank Süßen von Südbrookmerland, wenn er seine Kollegen aus den benachbarten Kommunen auffordert:
"Springen sie über den Schatten ihres Kirchturmes.“
Das Eintreten für den Erhalt der UEK in Norden und Aurich ist also "Kirchturmdenken"!? Und wie lässt sich dann die Forderung Süßens verstehen, die Krankenhäuser in Norden und Aurich aufzugeben und stattdessen eine Zentralklinik in Georgsheil zu bauen? Recht hat Süßen natürlich, wenn er die Großklinik als Chance für Südbrookmerland sieht. Seine Vision „die Zentralklinik ist zukünftig durch PKWs, Busse und Bahn für jedermann schnell zu erreichen“ hat sich ja inzwischen in Luft aufgelöst, worüber die Moordorfer – und auch Bürgermeister Süßen (?) besonders glücklich sind.
Für alle Wissbegierigen
Die Sanierung der UEK in Norden und Aurich nach dem Bredehorst-Gutachten verbessert die wirtschaftliche Situation um rd. 15 Millionen Euro jährlich, wie schon im März 2013 im Ostfriesischen Kurier nachzulesen ist. Eine Zentralklinik in Georgsheil ist deshalb überflüssig!