Bürgermeister-Kandidat Kuiper – im Wahlkrampf?
Ich frage mich, was ist denn bloß mit dem Kandidaten Kuiper los?
Täglich ist der Kandidat der Stadt zu sehen in dem Zeitungsblatt.
Heut fehlt sein Bild? Kann es nicht sein, dass er bei einem Sportverein?
Denn jeder kleine Ortsverein lädt ja den Kandidaten ein.
Und wird ein Foto dann gemacht, stets steht der Hardwig da und lacht.
Und Kritiker, die sagen schon, das ist zu viel Repräsentation.
Und hatte der nicht mal gesagt, als man ihn hat danach gefragt,
Präsentieren sei für ihn kein Ziel, er lieber arbeite im Rathaus viel?
Ob er sein Amt denn wohl so führt, wie sich's für einen Chef gebührt?
Noch läuft ja alles wie geschmiert, er hat's wohl selbst organisiert.
Ubiquitas – das ist Latein – und heißt stets überall zu sein.
Man fragt wie Kuiper es wohl macht, dass er in jede Linse lacht
und überall präsent zu sein – könnt dieses die Erklärung sein?
Man hat die Fotos retuschiert und Kuipers Kopf hinein kopiert.
Wenn man die Fotos nah betrachtet und auf die Einzelheiten achtet,
den Mund, die Nase, das Gesicht, nen Unterschied erkennt man nicht.
Versuch es mal vorm Spiegel und bei gutem Licht, Du schaffst es nicht,
vor allen Linsen stets freundlich in die Kamera Art zu grinsen.
Ich hab' mir heimlich schon gedacht, dass Wahlkampf neue Menschen macht.
Doch gilt das nur für kurze Zeit, im Mai ist Wahl, dann ist's so weit:
Hat's auch bis dahin lang gedauert, bin sicher, der alte Kuiper wieder auf uns lauert!
Windhorst
Der Winnie Windhorst hat erklärt, sein Bürgermeister sein sich dem Ende nähert.
Der Auerker, der nicht mehr kann, lässt nun im Herbst nen andren ran.
Zwar Winnie kennt bereits den Neuen, scheint sich aber noch zu scheuen,
und nennt deshalb auch keinen Namen, weil viele doch in Frage kamen.
Genossen dürfen nicht kandidieren, die könnten sich ja nur blamieren.
Die dennoch wollten, nicht in Frage kamen, waren zu jung und unerfahren.
So hat's Frau Hartmann-Seibt erklärt und ihr Gesicht sich leicht verklärt,
weil sie an ihren Hardwig denkt, der aus Hesel Auricher Geschicke lenkt.
Der Kuiper macht das schon seit langem, die einen freut's, die anderen bangen.
Der Steuermensch kennt sich mit Zahlen aus, für Aurich aber ist's ein Graus,
denn Schulden wurden immer mehr, trotz Geld so viel wie Sand am Meer!
Das macht doch nichts, sagt Kuiper heute, denkt doch mal nach ihr lieben Leute,
Enercon heißt unsere Kuh, die melken wir seit 20 Jahren nu'!
Das klappt auch künftig, ich kann's beteuern, falls nicht, erhöh' ich einfach mal die Steuern.
Die Bürger werdens schon verstehen und weiter freudig in die Zukunft sehen.
Ob sich der Kuiper da nicht irrt, denn manchmal scheint er recht verwirrt.
Er nennt die Schulden viel zu hoch – der Rat muss sparen noch und noch,
ne Woche später ist schon wieder alles gut, Kuiper hat gezaubert Geld aus seinem Hut!
Die Stadt kann wieder investieren hier und dort, in Aurich fast in jedem Stadtteil-Ort.
Neue Steuern sind plötzlich vom Tisch – dazu braucht Kuiper nur einen Wisch.
Ein Wunder scheint's, was dieser Mann, mit Geld und Rat so machen kann.
Und als die Wirtschaftsprüferin erklärt, die Stadt sei pleite – da nimmt der Kuiper sie zur Seite,
klärt sie mal richtig auf ganz sacht und leise – so dass sie plötzlich klug und weise.
Da habe ich mich wohl versehen, das kann bei so viel Zahlen leicht einmal geschehen,
meint sie. Der Stadt geht' doch viel besser als ich dachte – sie hört nicht mehr, wie Kuiper lachte.
Die Prüferin hat viel verloren, denn wer spitzt künftig noch im Rat die Ohren,
wenn sie den nächsten Haushalt erklärt – eine Falschaussage nicht so leicht verjährt.
Und die Moral von der Geschicht' – glaubt nicht alles, was ein Kandidat verspricht.
Ich wett und nach der Wahl ich gerne bleche, wenn nicht der Bürger zahlt die Zeche.