Weber stoppt Sparvorschläge
Sanierungsgutachten nicht umgesetzt – Bis 2022 Verluste von 70 Mio. Euro ?
Von Hans-Gerd Meyerholz
Beim Lesen der heutigen Äußerungen des Landrats Weber, mit denen er die Geschäftsführer Eppmann und Hippen und den Pflegedirektor Scholla zurückpfiff und deren Äußerungen u. a. zur OP-Rufbereitschaft in Norden als Randthema und unrichtig bezeichnete, fühlte ich mich in das Jahr 2012 zurückversetzt. Damals waren Aufsichtsrat und Kreistag den Vorschlägen des Landrats gefolgt und hatten mehrere konkrete Maßnahmen für die UEK beschlossen, um die hohen Verluste des Vorjahres zu reduzieren.
Mehrere 100 Bürger aus Norden "stürmten" seinerzeit in die Kreistagssitzung und hätten diese fast zum Scheitern gebracht. Daraufhin sagte Weber in der Kreistagssitzung: "Wenn sich die Beschlüsse nicht umsetzen lassen, bleibt alles wie bisher." Tatsächlich wurden die Beschlüsse nicht umgesetzt – doch nichts blieb wie bisher: Der Verlust explodierte und stieg von 6,9 Mio. in 2011 auf 12,9 Mio. in 2012.
Bekanntlich wurde daraufhin ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben und im März 2013 vorgelegt. Aufsichtsrat und Kreistag beschlossen die Umsetzung der im so genannten Bredehorst-Gutachten vorgeschlagenen Sanierungsmaßnahmen im Verhältnis 1 : 1. Doch auch dieser Beschluss wurde nur teilweise umgesetzt. Die Folgen kennen wir: Weiterhin Jährliche Verluste von über 10 Mio. Euro.
Natürlich müssen die Geschäftsführer die Verluste der UEK reduzieren und entsprechende Vorschläge machen und auch umsetzen. Anderenfalls laufen bis zur Fertigstellung der geplanten Zentralklinik in 2022 weitere 60 – 70 Mio. Euro Verluste auf, die den Landkreis völlig überfordern. Und es ist kein Zufall, dass die von den Geschäftsführern gemachten Vorschläge weitgehend denen von 2012 und denen des Bredehorst-Gutachtens entsprechen.
Diesmal bremst der Landrat schon nach ersten Protesten aus Norden: Er bezeichnet die Vorschläge der Geschäftsführer und des Pflegedirektors als Randthemen und die Diskussion für beendet.
Mit anderen Worten: "Es bleibt alles wie bisher."