Rekordverlust: Skandal und Bankrotterklärung
Seit 5 Jahren Versprechung auf sinkende Verluste – Konkrete Pläne fehlen
Die vom Auricher Landrat Harm-Uwe Weber, dem Emder Oberbürgermeister Bernd Bornemann und den Geschäftsführern viel zu spät in einer Presserklärung bekanntgegebenen Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 sind ein Skandal und eine Bankrotterklärung für die Verantwortlichen. Den Rekordverlust von 18,5 Mio. müssen die Stadt Emden und der Landkreis Aurich ausgleichen. Dadurch fehlen Gelder und das Loch für dringend notwendige andere Maßnahmen wird immer größer.
Claus Eppmann hat seinen Job als Geschäftsführer der Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) und des Hans-Susemihl-Krankenhauses (HSK) mit den Zielen angetreten, die Verluste beider Häuser zu senken und eine Zentralklinik zu bauen, um die UEK und das HSK überflüssig zu machen.
Beides hat er nicht erreicht, er ist an seinen selbst gesteckten Zielen gescheitert. Die Zentralklinik haben die Emder mit ihrer Abstimmung beim Bürgerentscheid verhindert, die Verluste der Krankenhäuser wurden unter der Verantwortung des Geschäftsführers 2016 nicht gesenkt, sondern haben entgegen aller Voraussagen Rekordhöhen erreicht.
Aber zu den Rekordverlusten von rd. 18,5 Mio. Euro (davon allein für die UEK rd. 14 Mio. Euro) kommen weitere 4,4 Mio. Euro hinzu, die bisher für die Planung der Zentralklinik ausgegeben wurden. Diese erscheinen allerdings nicht in der Bilanz der Krankenhäuser.
Die GFA teilt die Bedenken, dass jemand, der bisher seine gesamte Arbeitskraft für den Bau einer Zentralklinik eingesetzt (und damit für das Ende der bestehenden Krankenhäuser) hat, in der Lage sein kann, nun erfolgreich die Krankenhäuser zu sanieren. Hinzu kommt, dass er diese Sanierung selbst im Vorfeld für nicht machbar erklärt hat.
Nun wollen also die Geschäftsführer bis März 2018 zukunftsfähige Strukturen schaffen, um die Häuser zu retten. Und wieder einmal prophezeien die Verantwortlichen für die Zukunft sinkende Verluste. Hat Landrat Weber das nicht bereits seit 5 Jahren immer wieder versprochen und nicht halten können? Warum gibt es immer noch keine konkreten Pläne für eine erfolgreiche Entwicklung?
Für das HSK Emden waren bereits im Jahresabschluss 2015 konkrete Maßnahmen für den Fall des Scheiterns der Zentralklinik aufgeführt. Werden diese jetzt zügig umgesetzt? Gibt es auch entsprechende Pläne für die UEK?
Und über allem schwebt die Aussage des Landrats Weber, der den Nordern schon einmal versprochen hat, "dass alles wie bisher bleibt, wenn sich die Pläne nicht umsetzen lassen".