Aurich (gfa) – Mit nur drei Gegenstimmen der GfA-Fraktion ist im Rat der Stadt Aurich der Nachtragshaushalt für das laufende Jahr genehmigt worden. Bis zu 50 Millionen Euro kann die Stadt nun ihr Konto überziehen. Notwendig wurde dies, weil unter anderem durch Gewerbesteuer-Rückzahlungen der Haushalt eine Deckungslücke von 68,7 Millionen Euro aufweist. Ohne den Nachtragsghaushalt wäre Aurich zahlungsunfähig geworden.
Während der Ratssitzung erläuterte der 1. Stadtrat Hartwig Kuiper den Anwesenden, dass es sich bei den Rücklagen der Stadt lediglich um ein buchhalterisches Zahlenwerk handele, wie sie gesetzlich vorgeschrieben ist. Es handele sich dabei nicht um reale Geldwerte, die anstelle des nun erweiterten Dispositionskredit von bislang rund 20 auf ingesamt 50 Millionen Euro eingesetzt werden könnten.
Der "Liquiditätsengpass" sei auch die Folge einer jahrelangen Finanzpolitik, die der Stadt einen historisch einmaligen Schuldenberg aufgetürmt habe, so Sigrid Griesel, Fraktionsvorsitzende der GfA.
Ratsmitglieder der anderen Fraktionen warfen Griesel unter anderem "Populismus" vor. Niemand habe voraussehen können, das Einnahmen aus Gewerbesteuern zurückgezahlt werden müssen. GfA-Ratsmitglied Hans-Hermann Meyerholz verwies darauf, das dies bereits Anfang des Jahres in der Öffentlichkeit behandelt worden sei. Für jeden der sich mit dem Thema befasst habe, sei offenkundig gewesen, das eine solche Rückzahlung drohe. Als GfA-Kandidat für das Amt des Bürgermeisters habe er ständig auf diese und andere Gefahren im Auricher Haushalt hingewiesen.
Lesen Sie dazu bitte auch den Wortlaut der GfA-Fraktionsvorsitzenden Sigrid Griesel.
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