Weitere Millionen-Kredite notwendig
Gesamtverschuldung steigt 2015 auf 49 Millionen Euro
GFA fordert:
- Reduzierung der Sitzungsgelder
- Streichung Etat "Kunstgegenstände Bürgermeister"
- Verzicht auf Ausschreibung Strom- und Gasnetze
- Verkauf des Postgeländes Burgstraße
- Streichung Investitionszuschuss für EAE
- Keine Anhebung des Gehalts Fachbereichsleiter
Aurich (gfa) – Die Stadt Aurich wird sich in diesem Jahr um zusätzlich 15 Millionen Euro (netto) verschulden müssten. Weitere Kreditaufnahmen in Höhe von 6,5 Millionen Euro sind für 2016 geplant. Damit steigt die Gesamtverschuldung der Stadt 2015 auf 49 Millionen Euro und erreicht spätestens im Jahr 2016 einen in der Geschichte der Stadt einmalig hohen Verschuldungsgrad.
"Nur den immer noch relativ hohen Gewerbesteuereinnahmen, den derzeit historisch niedrigen Kreditzinsen und der laufenden Inanspruchnahme von Überziehungskrediten ist es zu verdanken, dass die Stadt derzeit überhaupt noch handlungsfähig ist", erklärte die GFA-Fraktionsvorsitzende im Auricher Rat, Sigrid Griesel.
Im Namen der Fraktion beantragte Griesel mehrere Sparvorschläge. Fraktionssitzungen mit Sitzungsgeld sollen bis 2016 auf 24 begrenzt werden. Derzeit werden 45 Sitzungen bezahlt, wodurch der Stadt Kosten in Höhe von rund 52.650 Euro entstehen – zuzüglich Fahrtkosten. Komplett gestrichen werden soll der Etat für die Bescaffung von Kunstgegenständen durch den Bürgermeister in Höhe von 20.000 Euro.
Auch die Anhebung der Fachbereichsleiterstelle 2 von A 14 nach A 15 lehnt die GFA ab, da keine Gründe für eine höhere Bewertung der Stelle erkennbar sind. "Dies auch und insbesondere vor dem Hintergrund, dass für die Klärung von Rechtsfragen fast ausschließlich externe Berater tätig werden", betonte Griesel.
2.145.000 Millionen Euro Investitionszuschuss für die Eisenbahninfrastrukturgesellschaft Aurich-Emden (EAE) sollen nach Ansicht der GFA ebenfalls gestrichen werden. Die EAE müsse sich die erforderlichen Mittel auf dem Kreditmarkt selbst beschaffen. Außerdem ist nach Einschätzung der GFA der Verkauf des Postgeländes "vehement voranzutreiben". Auf die erneute Ausschreibung des Strom,- und Gasnetzes sollte die Stadt verzichten und stattdessen die Stadtwerke Aurich rückabwickeln, um weitere Verluste zu vermeiden und die bisherigen Investitionen in Millionenhöhe wenigstens zum größten Teil zurückzuerhalten.
Außerdem beantragte die GFA die Wiederaufnahme von Verhandlungen mit der EWE, um zu einem neuen für die Stadt lukrativen und vor allem aber auch risikofreien Vertrag zu kommen.
Ursprünglich ging der Rat der Stadt Aurich aufgrund des Gutachtens von GPP (Göken, Pollack und Partner) davon aus, dass die Stadtwerke Aurich jährlich Überschüsse in Höhe von mehr als 2 Mio. € erzielen werden. Eine mehrfache Überprüfung des Gutachtens hatte allerdings ergeben, dass realistisch nur ein Überschuss von etwa 100.000 € erzielt werden kann. Dies allerdings auch nur unter höchst optimalen Randbedingungen und wenn überhaupt, dann eher lang- als mittelfristig.
Die GFA-Anträge im Wortlaut