UEK: Wie sich die Zeiten ändern

Fragwürdiges zum Thema Zentralklinik
Mit fadenscheinigen Argumenten soll den Bürgern das Vorhaben verkauft werden

faksi Seite EMDAuf der der offi­zi­el­len Web­sei­te der Stadt Emden kann man ein Gruß­wort des Ober­bür­ger­meis­ters Bernd Bor­n­e­mann (SPD) lesen. Dort heißt es u. a.: "Alle Emde­rin­nen und Emder haben Anspruch auf ihr städ­ti­sches Kran­ken­haus mit bes­ter ärzt­li­cher und pfle­ge­ri­scher Versorgung.

Unser Kli­ni­kum wird mit mir als Ober­bür­ger­meis­ter auch in der Zukunft eine 100%ige städ­ti­sche Toch­ter blei­ben. Die Emde­rin­nen und Emder sol­len sich in der gan­zen Stadt wohlfühlen."

Jetzt will OB Bor­n­e­mann das Emder Kran­ken­haus schlie­ßen und zusam­men mit dem Land­kreis Aurich eine Zen­tral­kli­nik im 15 km ent­fern­ten Georgs­heil bauen.


hmwAuch Land­rat Harm-Uwe Weber (SPD) erklär­te vor sei­ner Wahl zum Land­rat öffent­lich, dass das Kran­ken­haus in Nor­den erhal­ten wird.

Heu­te hat er sei­ne Mei­nung geän­dert und begrün­det dies auch: "Durch den geplan­ten Neu­bau in Georgs­heil hat sich die Kon­kur­renz­si­tua­ti­on zwi­schen Aurich und Nor­den aufgelöst!"

Das scheint dem Land­rat 300 Mio. € wert zu sein, etwa 250 Mio. für den Neu­bau und geschätzt 50 Mio. für Grund­er­werb, Stra­ßen­bau und Schaf­fung der not­wen­di­gen Infra­struk­tur. Aber end­lich hat er kei­nen Stress mehr mit den Nordern!


Hoch inter­es­sant sind auch Äuße­run­gen von Bor­n­e­mann und Weber, die die­se am 22. Novem­ber 2013 in einem Inter­view machten:

So erklär­te Weber: "Bei einem Neu­bau in Georgs­heil wür­de man natür­lich an den drei Stand­or­ten Aurich, Emden, Nor­den die Not­fall­ver­sor­gung aufrechterhalten!"

Die Not­fall­ver­sor­gung wird jedoch in Georgs­heil kon­zen­triert und nicht an den drei Stand­or­ten auf­recht erhalten.

Bor­n­e­mann sag­te im Inter­view: "Ich gehe fest davon aus, dass die Beschäf­tig­ten alle in Georgs­heil wei­ter­be­schäf­tigt werden!"

Doch heu­te steht fest, dass min­des­tens 500 Mit­ar­bei­ter ihren Arbeits­platz ver­lie­ren werden!

Sind Bor­n­e­mann und Weber bei ihrem Ja zur Zen­tral­kli­nik also von völ­lig fal­schen Vor­aus­set­zun­gen ausgegangen?


 Auch der Betriebs­rat äußert sich:

"Die Stel­len (min­des­tens 500!) kön­nen sozi­al­ver­träg­lich gestri­chen wer­den, indem frei wer­den­de Stel­len nicht wie­der besetzt wer­den. Bis zur mög­li­chen Eröff­nung der Zen­tral­kli­nik ist genug Zeit für einen ver­gleichs­wei­sen sanf­ten Über­gang!" (So steht es in der neu­es­ten Aus­ga­be des Kli­nik-Jour­nals der UEK).

Der Betriebs­rat will also wäh­rend des Kran­ken­haus­be­trie­bes in Aurich, Emden und Nor­den min­des­tens 500 Stel­len strei­chen! Geht der Betriebs­rat davon aus, dass zur­zeit 500 Mit­ar­bei­ter zu viel in den Kran­ken­häu­sern beschäf­tigt sind?

Natür­lich kann mit einem Stel­len­ab­bau erst begon­nen wer­den, wenn das Kran­ken­haus in Georgs­heil eröff­net wird, alles Ande­re wür­de zu Las­ten der Pati­en­ten und Mit­ar­bei­ter geschehen.


Der Betriebs­rat schürt Angst vor einer Pri­va­ti­sie­rung der Kran­ken­häu­ser. Des­halb stimmt er der Auf­ga­be der drei Kran­ken­häu­ser in Aurich, Emden und Nor­den zu.

Dabei weiß er natür­lich, dass der Land­kreis die Sanie­rung der UEK beschlos­sen hat, um die Kran­ken­häu­ser in der Trä­ger­schaft des Land­kreis zu behal­ten, also um die Pri­va­ti­sie­rung zu verhindern.

Wel­chen Hin­ter­grund hat die­ser Mei­nungs­um­schwung des Betriebsrates?

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