Bürgerbegehren Zentraklinik
Aktionsbündnis rechnet mit weiterer Abweisung durch den Kreisausschuss
Aurich (gfa) – Das angestrebte Bürgerbegehren für den Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser im Landkreis Aurich wird unter Umständen nur über den Rechtsweg möglich sein. Dies erklärte der Mitunterzeichner des Bürgerbegehrens, Holger Rohlfing (GFA) am heutigen Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Aurich. Trotz des gemeinsam mit Landrat Harm-Uwe Weber korrigierten Antrags, rechne man mit einer erneuten Abweisung durch den Kreisausschuss.
„Wir hätten noch 10 mal ändern können“, sagte Rohlfing. Absehbar lasse man das Aktionsbündnis immer wieder auflaufen. Erstaunlich sei, dass Landrat Weber in seinem Schreiben vom Dienstag neue Zahlen vorgelegt habe. Daraus gehe hervor, dass durch bereits erfolgte Umsetzungen des Bredehorstgutachtens Einsparungen in Höhe von 5,7 Mio. Euro erzielt wurden.
Er, Rohlfing, frage sich nun, warum die Kliniken trotzdem jedes Jahr mir 10 Mio € Defizit abschließen. Rohlfing: „Es müssen neue Löcher hinzugekommen sein, von denen die Öffentlichkeit noch nichts erfahren hat“. Das Missmanagement im Klinik-Verbund Aurich Norden scheine enorm zu sein. Es verstärke sich der Eindruck, dass man die Kliniken bewusst an die Wand fahre, um freie Fahrt für die Zentralklinik zu haben. Das allerdings werde von Landrat Harm-Uwe Weber vehement bestritten.
UEK-Aufsichtsratmitglied Hans-Gerd Meyerholz (GFA) verwies in dem Zusammenhang auf einen Videobericht des Internet-TV-Senders „ostfriesen.tv“. Darin hatte der BDO-Berater Claus Eppmann, der den Landkreis bei den Planungen zur Zentralklinik berät, erklärt, das jede Klinik, die in den Landeskrankenhausplan aufgenommen sei, Anspruch auf Landesförderung habe. Wie Meyerholz betonte, stünden damit auch den UEK-Standorten in Norden und Aurich Fördermittel zu. Aussagen der Vergangenheit, dass dem nicht so sei, wären unwahr, betonte Meyerholz. Allerdings müsse man die Anträge auch stellen. Seit Vorlage des Bredehorst-Gutachtens sei dies jedoch nicht mehr geschehen.
Auf der heutigen Pressekonferenz in Aurich stelle Rohlfing auch die Unterschriftenliste vor, die auch dem Kreisausschuss vorgelegt wurde. Rohlfing: „Jeder solle sie jetzt auch vorab sehen, und selbst beurteilen, was daran irreführend sei. Kommunalpolitiker hatten in der Vergangenheit behauptet, das Aktionsbündnis würde falsche Zahlen verwenden und die Bürger täuschen. Was der Kreisausschuss am morgigen Donnerstag entscheiden werde, sei offen, erklärte Rohlfing. Doch was unzufriedene Bürger alles bewirken und dass auch etablierte Parteien ins Straucheln geraten können, habe die Landtagswahlen am letzten Wochenende gezeigt.
Muster der Unterschriftenliste. Zum Vergrößern bitte auf das Foto klicken.