Probleme mit rechtswidrigem Bebauungsplan

Umstrittenes Industriegebiet Nord
Abraumhalden als "Kulturlandschaft in Sandhorst" verkauft?

nordAurich (gfa) – Seit Jah­ren kämp­fen die Ehe­leu­te Chris­ti­ne und Man­fred Kor­se­s­ka als direk­te Anlie­ger gegen die Erwei­te­rung des Indus­trie­ge­bie­tes Nord in Aurich. Im Zen­trum der Aus­ein­an­der­set­zun­gen steht der Bebau­ungs­plan 284. Ein Stein des Ansto­ßes sind fünf Hügel, jeder bis zu zehn Meter hoch – kaum als "neue Kul­tur­land­schaft in Sand­horst" zu betrach­ten. "Abraum­hal­den sind das", sag­te Man­fred Kor­se­s­ka Anfang Juni in einem Gespräch mit den in Aurich erschei­nen­den Ost­frie­si­schen Nach­rich­ten. Dabei geht es natür­lich nicht nur allein um die Hügel, son­dern um die wei­te­re Gewer­be­an­sied­lung in der angren­zen­den Wohngegend. 

Gegen den Bebau­ungs­plan klag­te das Ehe­paar und erhielt erhielt im April 2015 vor dem Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Recht. Der Bebau­ungs­plan 284 wur­de in Tei­len für unwirk­sam erklärt. Auf 16 Sei­ten begrün­det das Gericht die­se Unwirk­sam­keit wegen "Vor­ab­bin­dung des Rates". Kurz gefasst, ein Bebau­ungs­plan ist unwirk­sam, wenn die pla­nen­de Gemein­de im Vor­feld ver­trag­li­che Ver­pflich­tun­gen ein­geht und sich der Rat bei sei­ner Beschluss­fas­sung davon lei­ten lässt.

Gesetzliche Regelungen gelten für alle!

SPD fordert spezielles Gräberfeld für Muslime
GFA: Islamische Bestattungsrituale hierzulande nicht möglich

Aurich (gfa) Die SPD-Stadt­­­rats­­frak­­ti­on hat zusam­men mit Bünd­nis 90/Die Grü­nen und der GAP die Ein­rich­tung eines Grä­ber­fel­des für die Bestat­tung von Mus­li­men gefor­dert. In Abstim­mung mit der isla­mi­schen Gemein­de in Aurich soll nun eine ent­spre­chen­de Fried­hofs­sat­zung erar­bei­tet wer­den. Damit soll einem Wunsch der isla­mi­schen Gemein­de ent­spro­chen wer­den, in der Stadt Aurich die Bestat­tung ver­stor­be­ner Mus­li­me nach den ritu­el­len Vor­schrif­ten des Islams zu ermög­li­chen. Der Antrag wur­de in der Finanz­aus­schuss­sit­zung am 21.01.2016 mit den Stim­men der SPD, Bünd­nis 90/Die Grü­nen und der Auricher Wäh­ler­ge­mein­schaft beschlos­sen. Die Ver­tre­ter der CDU und der GFA haben die­sen Antrag abge­lehnt. GFA-Redak­­ti­on sprach mit der GFA-Frak­­ti­on­s­­vor­­­si­t­­zen­­den über die Begrün­dung der Ablehnung

GFA-Redak­­ti­on: Frau Grie­sel, die im Islam vor­ge­schrie­be­nen Bestat­tungs­ri­tua­le kön­nen ihrer Auf­fas­sung nach hier­zu­lan­de nicht ermög­licht wer­den. War­um soll­te das nicht gehen können?

koran_offenGrie­sel: Wir haben in der GFA-Stadt­­­rats­­frak­­ti­on aus­führ­lich über die­sen Antrag bera­ten. Dabei haben wir uns zunächst ein­mal damit befasst, wel­che beson­de­ren Ritua­le der Islam ein­for­dert, denn die­se sol­len ja ermög­licht wer­den. Es sind aus unse­rer Sicht meh­re­re Punkte.

Da ist zunächst ein­mal die isla­mi­sche For­de­rung, Bestat­tun­gen spä­tes­tens inner­halb von 24 Stun­den nach dem Able­ben vor­zu­neh­men. Dies ist nach unse­ren Geset­zen nicht mög­lich, weil eine Min­dest­war­te­zeit von 48 Stun­den vor­ge­se­hen ist.

Im Islam wird die Bestat­tung in einem Lei­nen­tuch vor­ge­nom­men. In Deutsch­land ist die Benut­zung eines Sar­ges vorgeschrieben.…

Griesel: Stadtwerke Aurich bedauerlicher Sonderweg

Stadtwerke Aurich als Insellösung
Griesel: Netztrennungskosten werden die Bürger zu zahlen haben

2014-04-02_0016Vor drei Wochen haben die Fir­men Ener­con und EWE ange­kün­digt, zukünf­tig enger zusam­men­ar­bei­ten zu wol­len um damit auch ihre Kräf­te zu bün­deln. Damit ver­bun­den war dann auch das Ende der Kon­kur­renz in der Fra­ge des Betrie­bes der Strom­net­ze im Land­kreis Aurich. Das wäre auch eine gute Lösung für die Stadt Aurich gewesen

In Aurich geht man aller­dings eige­ne Wege. Die Stadt hat mit der Fir­ma Ener­con eige­ne Stadt­wer­ke gegrün­det, um die Strom- und Gas­net­ze selbst zu betreiben.

GFA-Redak­­ti­on sprach mit Sig­rid Grie­sel, der GFA-Fraktionsvorsitzenden.

GFA-Redak­­ti­on: Frau Grie­sel, der Auricher Son­der­weg ver­wun­dert. Ist man in Aurich klü­ger als ande­re in unse­rer Region?

Sig­rid Grie­sel: Ich kann an die­ser Stel­le nur den Bür­ger­meis­tern der Gemein­den gra­tu­lie­ren, die mit ihrem Ver­hand­lungs­ge­schick letzt­lich eine sol­che Lösung erreicht haben. Das heißt aber auch, dass es im Land­kreis Aurich wegen des Auricher Son­der­we­ges kei­ne ein­heit­li­che Lösung zum Betrieb der Net­ze geben wird und das ist sehr bedauerlich.

Die von der Stadt ange­streb­te Insel­lö­sung ist zudem mit finan­zi­el­len Nach­tei­len und letzt­lich sogar mit Ver­sor­gungs­ri­si­ken ver­bun­den. Die jetzt gefun­de­ne Lösung hat die GFA-Stadt­­­rats­­frak­­ti­on auch für die Stadt Aurich anstre­ben wol­len, lei­der haben das SPD, CDU und Grü­ne im Stadt­rat Aurich bis­her mit ihrer allein auf die Wün­sche der Fa. Ener­con fokus­sier­ten Sicht ver­hin­dert. Ob das letzt­lich klug ist, wird man frü­hes­tens in 10 Jah­ren beur­tei­len kön­nen, ich habe dafür aber noch kei­ne über­zeu­gen­den Argu­men­te gehört.…

Auricher Finanzkrise: Vom neureichen Städtchen in die Schuldenspirale

Ruppige Ratssitzung wg. Haushalt
Personalkosten müssen über Dispokredite finanziert werden

Aurich (gfa) – "Rup­pig" ging es auf der gest­ri­gen Rats­sit­zung in Aurich zu. Den Stein des Ansto­ßes bot mal wie­der die GFA-Frak­­ti­on­s­­vor­­­si­t­­zen­­de Sig­rid Grie­sel. Die ehe­ma­li­ge Stadt­käm­me­rin und frü­he­re Bür­ger­meis­te­rin bewer­te­te die aktu­el­le Haus­halts­la­ge der Stadt – tro­cken und sach­lich – und wohl auch des­halb fühl­ten sich man­che wie "geprü­gel­te Hunde".

Sigrid-Griesel_Beitragsbild"Nützt ja nix", sagt man hier in Ost­fries­land. Uner­quick­li­che Wahr­hei­ten las­sen sich nur bedingt "schön reden". Das einst als eine der reichs­ten Städ­te Nie­der­sach­sen gel­ten­de Aurich hat mitt­ler­wei­le ernst zu neh­men­de Liqui­di­täts­pro­ble­me. Auf­ge­fan­gen wer­den sie der­zeit mit Kas­sen­kre­di­ten von rund 20 Mio. €.

Schon als Bür­ger­meis­te­rin hat­te sich Grie­sel in der Poli­tik wenig Freun­de gemacht. "Grie­sel spart die Stadt kaputt", so lau­te­te eine Paro­le, die vie­le ger­ne über­nah­men. Das sich 2001 die Auricher aus­ge­rech­net ihre für stren­ge Haus­halts­füh­rung bekann­te Stadt­käm­me­rin zur Bür­ger­meis­te­rin wähl­ten, war damals aller­dings ein kla­rer Wäh­ler­auf­trag. Fast zehn Jah­re nach ihrer Amts­zeit, muss Aurich die Per­so­nal­kos­ten über Dis­po­kre­di­te finanzieren.

GFA ver­öf­fent­licht als Wort­laut-Doku­­men­­ta­­ti­on die Stel­lung­nah­me der GFA-Stadt­­­rats­­frak­­ti­on zur Jah­res­rech­nung 2014 aus der Sit­zung des Stadt­ra­tes am 10. Dezem­ber 2015 (Es gilt das gespro­che­ne Wort)

Aurich: Dramatische Schuldenlage

Weitere Millionen-Kredite notwendig
Gesamtverschuldung steigt 2015 auf 49 Millionen Euro

GFA fordert:

  • Redu­zie­rung der Sitzungsgelder
  • Strei­chung Etat "Kunst­ge­gen­stän­de Bürgermeister"
  • Ver­zicht auf  Aus­schrei­bung Strom- und Gasnetze
  • Ver­kauf des Post­ge­län­des Burgstraße
  • Strei­chung Inves­ti­ti­ons­zu­schuss für EAE
  • Kei­ne Anhe­bung des Gehalts Fachbereichsleiter

Grafik SchuldenentwicklungAurich (gfa) – Die Stadt Aurich wird sich in die­sem Jahr um zusätz­lich 15 Mil­lio­nen Euro (net­to) ver­schul­den müss­ten. Wei­te­re Kre­dit­auf­nah­men in Höhe von 6,5 Mil­lio­nen Euro sind für 2016 geplant. Damit steigt die Gesamt­ver­schul­dung der Stadt 2015 auf 49 Mil­lio­nen Euro und erreicht spä­tes­tens im Jahr 2016 einen in der Geschich­te der Stadt ein­ma­lig hohen Verschuldungsgrad.

"Nur den immer noch rela­tiv hohen Gewer­be­steu­er­ein­nah­men, den der­zeit his­to­risch nied­ri­gen Kre­dit­zin­sen und der lau­fen­den Inan­spruch­nah­me von Über­zie­hungs­kre­di­ten ist es zu ver­dan­ken, dass die Stadt der­zeit über­haupt noch hand­lungs­fä­hig ist", erklär­te die GFA-Frak­­ti­on­s­­vor­­­si­t­­zen­­de im Auricher Rat, Sig­rid Griesel.

Im Namen der Frak­ti­on bean­trag­te Grie­sel meh­re­re Spar­vor­schlä­ge. Frak­ti­ons­sit­zun­gen mit Sit­zungs­geld sol­len bis 2016 auf 24 begrenzt wer­den. Der­zeit wer­den 45 Sit­zun­gen bezahlt, wodurch der Stadt Kos­ten in Höhe von rund 52.650 Euro ent­ste­hen – zuzüg­lich Fahrt­kos­ten. Kom­plett gestri­chen wer­den soll der Etat für die Bes­caf­fung von Kunst­ge­gen­stän­den durch den Bür­ger­meis­ter in Höhe von 20.000 Euro.…

Stromnetze: Same procedure as last year?

Konzession an sich selbst geben
Auricher Stadtwerke auf rechtlich glattem Parkett

2014-04-02_0003Aurich (on/gfa) – Mit einem zwei­ten Anlauf will die Stadt Aurich die Kon­zes­sio­nen Strom- und Gas­net­ze neu aus­schrei­ben. Bis­lang wur­den sie von der EWE betrie­ben. Aurich will aller­dings die­se Net­ze künf­tig selbst betrei­ben – gemein­sam mit dem Win­d­e­ner­­gie-Anla­­gen Her­stel­ler Ener­con. Dazu wur­de im ver­gan­ge­nen Jahr die Stadt­wer­ke Aurich Hol­ding GmbH gegrün­det an der Ener­con 40 Pro­zent Anteil hat.

Mit die­sem Vor­ha­ben muss die Stadt Aurich die Kon­zes­si­on an sich selbst ver­ge­ben, was juris­tisch kein ein­fa­ches Unter­fan­gen ist. Sie muss sich selbst – objek­tiv – als bes­ten Anbie­ter bewer­ten, den sie steht natür­lich in direk­ter Kon­kur­renz zu ande­ren Bewer­bern – hier, der EWE.

2014-04-02_0016Bei der ers­ten Aus­schrei­bung mel­de­te EWE recht­li­che Beden­ken an, die offen­sicht­lich auch zutref­fend waren. Bei der nun zwei­ten Aus­schrei­bung will sich die Stadt nun von einem renom­mier­ten Unter­neh­men bera­ten las­sen. Dies wird die Stadt min­des­tens 100.000 Euro kos­ten – und das, obwohl gera­de alle Haus­halts­po­li­ti­ker Spar­maß­nah­men und Steu­er­erhö­hun­gen dis­ku­tie­ren, da die Haus­halts­la­ge der Stadt längst nicht mehr so üppig ist, wie man das hier seit Jah­ren gewohnt war.

Damit es nun ordent­lich aus­sieht, soll die­se erneu­te Kon­zes­si­ons­ver­ga­be nicht mehr – wie bis­her – vom  Ers­ten Stadt­rat Hard­wig Kui­per, son­dern von Fach­be­reichs­lei­ter Kai-Mich­a­el Hein­ze beglei­tet wer­den. Kui­per ist seit Dezem­ber vori­gen Jah­res stell­ver­tre­ten­der Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Stadt­wer­ke. Des­we­gen muss es bei der Aus­schrei­bung eine strik­te Tren­nung geben“, erklär­te Kui­per gegen­über den in Aurich eschei­nen­den Ost­frie­si­schen Nach­rich­ten (ON). Über das Vor­ge­hen sei auch die Kom­mu­nal­auf­sicht des Land­krei­ses Aurich infor­miert wor­den, die fort­lau­fend in den Aus­schrei­bungs­pro­zess ein­ge­bun­den wer­den soll, so Kui­per gegen­über ON.

Den Vorgang kommentiert GFA-Ratsmitglied Hans-Gerd Meyerholz

Parteiübergreifendes Aktionsbündnis für den Erhalt der UEK

spdZu einer Unter­schrif­ten­samm­lung für die Sanie­rung und den Erhalt der wohn­ort­na­hen Stand­or­te der Ubbo-Emmi­us-Kli­nik in Aurich und Nor­den ruft ein par­tei­über­grei­fen­des Akti­ons­bünd­nis aus Poli­ti­kern von SPD, CDU, GFA und der LINKEN auf. 
 
cduAm 28. Febru­ar 2015  ste­hen Stadt­rats­mit­glie­der der o. a. Par­tei­en sowie inter­es­sier­te Bür­ger von 10.00 bis 13.00 Uhr vor der Filia­le der Deut­schen Bank in der Burg­stra­ße in Aurich, um Unter­schrif­ten für den Erhalt der bestehen­den Kli­ni­ken zu sam­meln und mit den Bür­gern zu dis­ku­tie­ren.
 
die linkeDar­über­hin­aus lie­gen bereits seit zwei Wochen Unter­schrifts­lis­ten in zahl­rei­chen Auricher Geschäf­ten aus. Außer­dem ist es mög­lich, die Lis­ten von der Home­page der GFA Aurich her­un­ter­zu­la­den, aus­zu­dru­cken und nach Unter­schrei­ben an die auf der Lis­te ange­ge­be­ne Sam­mel­adres­se zu senden.

gfaDie Initia­to­ren erhof­fen sich eine brei­te Reso­nanz, um deut­lich zu machen, dass die Bevöl­ke­rung das Kran­ken­haus Ubbo-Emmi­us-Kli­nik mit den wohn­ort­na­hen Stand­or­ten in Aurich und Nor­den erhal­ten will und die in Georgs­heil geplan­te und meh­re­re 100 Mil­lio­nen Euro teu­re Zen­tral­kli­nik ablehnt.

Nach Been­di­gung der Unter­schrif­ten­ak­ti­on (Ende März) sol­len die Unter­schrifts­lis­ten Land­rat Harm-Uwe Weber über­reicht werden.
 

Auricher Bürgermeister: "Wir werden uns einmischen"

bg_startAurich (on/gfa) – „Am Wil­len der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger wird der Kreis nicht vor­bei­kom­men“. Dies erklär­te Aurichs Bür­ger­meis­ter Heinz-Wer­ner Wind­horst in einem Exklu­siv-Wort­laut-Inter­view der in Aurich erschei­nen­den Ost­frie­si­schen Nach­rich­ten. In der Aus­ga­be vom 17. Febru­ar (Sei­te 5) beton­te Wind­horst, dass er den Kran­ken­haus-Ver­bund UEK Aurich Nor­den für sanie­rungs­fä­hig halte.

Der Ver­bund, mit Stand­or­ten in Aurich und Nor­den, hat­te in den ver­gan­ge­nen Jah­ren bis zu 10 Mil­lio­nen Euro Defi­zi­te p./a. zu ver­zeich­nen.  Der Land­rat des Krei­ses Aurich, Harm-Uwe Weber, ver­trat des­halb die Auf­fas­sung, die wohn­ort­na­hen Kran­ken­häu­ser zu schlie­ßen und gemein­sam mit der Stadt Emden eine Zen­tral­kli­nik in Georgs­heil neu zu erbau­en. Die Kos­ten die­ses Neu­baus belau­fen sich – inklu­si­ve erfor­der­li­cher Infras­ruk­tur-Inves­ti­tio­nen – geschätzt zwi­schen 200 und 300 Mil­lio­nen Euro.

Nach Auf­fas­sung Wind­horsts, dro­he durch die­ses Vor­ha­ben dem Kreis eine finan­zi­el­le Bür­de, die die­ser nicht tra­gen kön­ne. Es sei abzu­se­hen, dass mit die­ser Über­schul­dung – die in das Las­ten­buch der neu­en Kli­nik zu über­neh­men sind – einer Pri­va­ti­sie­rung Tür und Tor geöff­net werde.

Wind­horst sprach sich erneut dafür aus, dass das vom der Kreis beschlos­se­ne soge­nann­te „Bre­de­horst-Gut­ach­ten“ umge­setzt wer­den müs­se. Der Kreis­tag hat­te sich für rund 2 Mil­lio­nen Euro einen Busi­ness­plan erstel­len las­sen, in dem bis in alle Ein­zel­hei­ten dar­ge­legt wur­de, wie bei­de Stand­or­te in öko­no­misch ver­tret­ba­rer Wei­se erhal­ten wer­den kön­nen. Dabei wur­den nicht nur „schwar­ze Zah­len“, son­dern auch Erlö­se in Aus­sicht gestellt.

JWI A 1079Die Rea­li­sie­rung die­ser vom Kreis­tag vor­ge­ge­be­nen Sanie­rung, ist nach Wor­ten des ärzt­li­chen Direk­tors des UEK-Ver­bun­des, Dr. med. Egbert Held unter ande­rem auch an den Riva­li­tä­ten in der Kom­mu­nal­po­li­tik (Aurich/Norden) und in der Ärz­te­schaft geschei­tert. In einem ON-Gespräch beton­te Held aus­drück­lich, dass das Pfle­ge­per­so­nal bei­der Häu­ser dem­ge­gen­über vor­bild­lich agiert habe. In ähn­li­cher Wei­se äußer­te sich auch der Geschäfts­füh­rer des Emder Kli­ni­kums, Ulrich Pom­berg in der Emder Zei­tung: „Ego­is­men und Kirch­turm­po­li­tik" habe bei den Defi­zi­ten der wohn­ort­na­hen Kran­ken­häu­ser eine gro­ße Rol­le gespielt. Sowohl Held wie auch Pom­berg spra­chen sich für eine Zen­tral­kli­nik aus.

Wind­horst hielt dem ent­ge­gen, dass es wenig Aus­sicht habe, zwei Kran­ke zusam­men­zu­le­gen und dar­auf zu set­zen, das dar­aus ein Gesun­der wird. Die prak­ti­schen Bei­spie­le im Land­kreis Witt­mund und Leer – mit ähn­li­cher und auch klei­ne­rer Grö­ße wie UEK Aurich/Norden . zei­ge, das wohn­ort­na­he Kran­ken­häu­ser so orga­ni­sier­bar sind, dass sie trotz der struk­tu­rel­ler Unter­fi­nan­zie­rung nicht ins Defi­zit rutschen.

Bür­ger der Regi­on orga­ni­sie­ren der­zeit über das sozia­le Netz­werk „Face­book“ eine breit ange­leg­te Unter­schrif­ten-Samm­lung, die sich für den Erhalt des Kran­ken­haus­ver­bun­des UEK Aurich-Nor­den ausspricht.

Den Wort­laut des Inter­views ent­neh­men Sie bit­te der gedruck­ten Aus­ga­be der Ost­frie­si­schen Nach­rich­ten vom 17. Febru­ar 2015 (Sei­te 5)…

Auricher Parteien planen Aktion gegen Zentralklinik

Aurich/Emden (gfa/oz) – Par­tei- und frak­ti­ons­über­grei­fend pla­nen SPD und CDU eine gemein­sa­me Akti­on gegen eine Zen­tral­kli­nik. Dies berich­tet die in Leer erschei­nen­de Ost­frie­sen Zei­tung in ihrer Aus­ga­be vom 5. Febru­ar. Geplant ist am 28. Febru­ar zwi­schen 10 und 13 Uhr ein Infor­ma­ti­ons­stand in der Auricher Fuß­gän­ger­zo­ne. Dort wer­den wahr­schein­lich auch Unter­schrif­ten gesam­melt, heißt es in der OZ.

Ambulantes OP ZentrumDie Auricher SPD-Rats­frau Eri­ka Bier­mann begrüß­te gegen­über der Zei­tung, dass "jetzt end­lich Bewe­gung in die Sache kommt". Das gel­te auch für den Wider­stand, der sich im sozia­len Netz­werk Face­book for­mie­re.  
 
Eine Grup­pe "Emder Bür­ger gegen ein Zen­tral­kli­ni­kum in Georgs­heil" (1500 Mit­glie­der) und eine ent­spre­chen­de Grup­pe "Auricher Bür­ger gegen…" (500 Mit­glie­der) betrei­ben dort seit rund 14 Tagen einen regen Infor­ma­ti­ons- und Erfah­rungs­aus­tausch. Über das sozia­le Netz­werk wol­len sich bei­de Grup­pen auch mit Bür­gern in Nor­den aus­tau­schen.
 
Holger RohlfingAnge­regt hat­te die Unter­schrif­ten­samm­lung der Auricher Hol­ger Rohlfing (GfA). Bür­ger­meis­ter Heinz-Wer­ner Wind­horst lud Rohlfing dar­auf­hin zu einem fast ein­ein­halb­stün­di­gen Gespräch ein.  
 
"Wind­horst fin­det die Idee einer Unter­schrif­ten­samm­lung aus­ge­spro­chen gut", beton­te Rohlfing gegen­über der OZ. Der  Bür­ger­meis­ter habe bekräf­tigt, für den Erhalt der UEK zu kämp­fen. Die gesam­mel­ten Unter­schrif­ten sol­len in einer öffent­lich­keits­wir­sa­men Akti­on dem Land­rat Harm-Uwe Weber über­ge­ben wer­den.  
 
Aller­dings, so Rohlfing in der OZ, sei er sich mit Bür­ger­meis­ter Wind­horst dar­in einig, dass man sich nicht all zu viel ver­spre­chen dür­fe. Es gehe vor allem dar­um, deut­lich zu machen, wie vie­le Auricher gegen die Zen­tral­kli­nik sind.
 
Nach Infor­ma­tio­nen der OZ hat­te der Emder Rat am Diens­tag (3.2.) über­ra­schend den geplan­ten Beschluss über eine gemein­sa­me Trä­ger­schaft der Zen­tral­kli­nik mit dem Land­kreis Aurich ver­tagt.
 
(Wei­te­re Ein­zel­hei­ten – auch zu den Face­book-Akti­vi­tä­ten – sind der Ost­frie­sen-Zei­tung (5.2. – Sei­te 15) zu entnehmen).…

Ein Schlips zum Abschied

Der Zwischenruf

von Hans-Gerd Meyerholz

Hans Gerd MeyerholzDer Kon­rek­tor der Real­schu­le – Herr Wolf­gang Ens – hat bei sei­ner Ver­ab­schie­dung ein Bekennt­nis der Stadt zur Real­schu­le gefor­dert und dies "nicht irgend­wann, son­dern jetzt".

Die­se For­de­rung des Kon­rek­tors Ens fin­det mei­ne vol­le Unter­stüt­zung. Viel­leicht hängt die Zurück­hal­tung des Bür­ger­meis­ters, sich noch nicht öffent­lich zur Real­schu­le zu beken­nen, damit zusam­men, dass der Rat vor noch nicht ein­mal 3 Jah­ren mit Zustim­mung fast aller Rats­mit­glie­der eine Eltern­be­fra­gung for­der­te, in der die­se bis zum 31.1.2013 dar­über abstim­men soll­ten, ob die Haupt- und Real­schu­le erhal­ten, in eine Ober­schu­le oder IGS umge­wan­delt wer­den sollen.

Ohne Eltern­be­fra­gung wur­de dann beschlos­sen, die Haupt­schu­le aus­lau­fen zu las­sen und die Real­schu­le als Ganz­tags­schu­le fort­zu­füh­ren. Durch umfang­rei­che Erwei­te­run­gen der Real­schu­le mit Kos­ten von etwa 4 Mil­lio­nen wur­de der Beschluss in den Jah­ren 2013 und 2014 umgesetzt.

Auch wenn die Lan­des­re­gie­rung der SPD/Grünen ein­sei­tig auf die Gesamt­schu­len als Zukunfts­schu­le setzt und die­se "erset­zen­de Schul­form" jede ande­re Schu­le – auch die Gym­na­si­en – schlu­cken kann, gibt es für mich kei­ne Grün­de für die Stadt, sich als Trä­ger der Real­schu­le nicht für den Erhalt ihrer bewähr­ten Schu­le öffent­lich auszusprechen.

Die­se Ent­schei­dung ist für Eltern. die Leh­rer­schaft und die Schu­le ins­ge­samt wich­tig und darf daher nicht hin­aus­ge­zö­gert werden.…